Im Park

Sie schienen angebissen zu haben. Zumindest die eine Vampirin schien wirklich interessiert zu sein. Es muss sich bei den Toten um einige Ihresgleichen handeln. Dann sind auch evtl. die Werwölfe davon betroffen. Immerhin war Kiyo nicht dumm und konnte 1&1 zusammenzählen. Schließlich erblickte er hinter den Vampiren sich nähernde Werwölfe. Es war die kleine Dreiertruppe, welche er zuvor gesehen hatte. Na toll. Jetzt wäre eine Flucht wirklich undenkbar. Kurz zögerte er und suchte nach den passenden Worten. Was wäre, wenn ich euch definitiv sagen könnte, wer bzw. was für die Morde in der Stadt verantwortlich ist und euch auch evtl. helfen würde, etwas dagegen zu unternehmen? Wenn er ihnen die Informationen gab, würden sie zeitgleich auch wissen wollen, woher er diese Infos hatte. Hinzukam, dass sie höchst wahrscheinlich nur noch mehr wissen wollten, wer/was er war. Aber das war momentan nebensächlich.

Von den Morden hat jeder gehört, immerhin ist es in allen Nachrichten und Schlagzeilen, konterte Kiyo dem Werwolf, welcher Garrett hieß. Aber seine 2te Frage, war berechtigt ebenso wie die Aussage der Vampirin. Also schön. Ich bin ein Jäger und jage schon seid langer Zeit Dämonen. Ich betone: NUR Dämonen. Warum, müsst ihr nicht wissen. Wir haben keinen guten Draht zueinander und deswegen weiß ich auch zu 100%, dass die Morde auf Dämonenkappe gehen. Und wieder ein Fehler! Kiyo sah nicht älter aus als 20/21. Das er schon lägere Zeit Dämonen jagdte konnte 5-6 Jahre bedeuten. Aber auf der anderen Seite halt auch nicht. Dann schwiege er. Vielleicht würde ihnen das schon reichen. Andererseits sollte ich nicht mit ihnen spielen. Doch ich bin mir gerade nicht ganz sicher, wie sie auf die Tatsache reagieren würde, wenn sie erfahren, dass ich selbst zur Hälfte ein Dämon bin. Ohne, dass der Schwarzhaarige es verhindern konnte, schlug sein Herz bis zum Hals. Reicht euch das nicht?, fragte er wobei seine Stimme leicht zitterte. Was ich bin ist doch egal. Ich bin und war euch nie feindlich gesinnt und würde euch wirklich helfen, da ich selbst einen Grund habe gegen die Dämonen zu kämpfen. Könne wir es nicht einfach dabei belassen? Kiyo wusste, dass die Vampire und Werwölfe seine Nervosität spüren/riechen mussten. Ein weitere kühler Luftzug kam auf und wieder lief dem Jäger ein Schauder über den Rücken. Er konnte sie wieder spüren.

Die Nervösität viel mit einem Mal fast von dem schwarzhaarigen Jungen ab. Vampire waren also doch erst einmal nicht so schrecklich, wie er es in seiner Ausbildung gelernt hatte. Jedoch war das nicht der Punkt seines "nervös seins". Die Tatsache, dass er die anderen Dämonen spüren konnte... das war sein Problem. Er hatte keine Lust jetzt just auf sie zutreffen wo doch auch die Vampire und Werwölfe hier waren. Und sie waren in der Nähe. Kiyo spürte den abfälligen Blick Garretts auf sich ruhen. Soll er doch denken, was er will, schoss es dem Junge wie Gift in den Kopf. Auch der Kommentar der anderen stimmte ihn wieder leicht bissig. Ich glaube kaum, dass ein "Mensch" wie Ich, es wagen würde in einem Hauptquatier der Vampire oder Werwölfe irgendwelchen Unfug anzustellen.

Plötzlich meldete sich wieder eine der Vampirinnen zu Wort. "Ich finde er sollte uns vll erst mal ein bisschen was über sich erzählen, bevor er mitkommen kann. Aber Vertrauen bruht auf Gegenseitigkeit." "Ich bin Vicky." sagte ich und zögerte kurz, sagte dann aber bestimmt. "Victoria Adler." Kiyoshi nickte leicht freundlich in ihre Richtung. Freut mich, erwiderte er leicht ironisch. Mein Name lautet Kiyoshi. Kiyoshi Heart. Ich bin Dämonenjäger aus Los Angeles, lebe aber hseid lägerer Zeit hier in Chicago. Dann wandte er sich an Garrett. In Ordnung. Ich werde euch mehr erzählen, jedoch nicht hier. Gibt es einen Ort, wo wir besser reden können? In dem Blick des Jungen lag ernst und keine Spur mehr von Angst.

Dann plötzlich verschwand das Gefühl und Kiyo wusste, das sie fort waren. Jetzt war er wieder ganz der vorlaute junge Jäger. Vergess das, was ich gerade gesagt habe. Wir könne bleiben. Dann entspannte er sich. Sie wollten Informationen. So lange würden sie ihn nicht töten. Also. Hinter den Angriffen stecken Dämonen. Allein die Merkmale deuten darauf hin. Es gibt keine Bisspuren von euch Vampiren und ebenso wenig von euch Werwölfen. Die Opfer sind auf eine gewisse Art und weise erstarrt. Sie sind "Seelenberaubt" und eigentlich nicht wirklich tot. Auch haftet an den Opfern kein Geruch. Ich weiß dass, weil ich die Dämonen besser kenne, als mir lieb ist. Ihr merkt das vielleicht nicht, aber ich kann es fühlen... Sein Blick veränderte sich und Kiyo musste kurz seine dämonische Hälfte unterdrücken. Er schüttelte kurz den Kopf um wieder klar zu werden. Ich spüre sie und ich erkenne auf einen Schlag, ob der Angriff von einem Dämonen stammt oder nicht. Deshalb könnt ihr den Informationen trauen, welche ich euch gerade gegeben habe. Ich kann es fühlen, da... ich selbst ein Dämon bin. Ich bin ein Halbdämon und mittlerweile 120 Jahre alt. Jetzt wussten sie es. Wie würden sie wohl damit umgehen? Kiyo könnte schwören, dass Garrett wohl möglich einen Beweis haben wollte und ihm nicht glauben würde. Einfach mals ehen und schweigen.

Zorn stieg in Kiyoshi auf. Da tat man schon das, was andere von einem verlangten und dann wurde man indirekt als Lügner und Verräter bezeichnet. Doch die Worte der Werwölfin trafen ihn tief und hart. Meinesgleichen?!, fauchte er zurück. Wenn du ein Hybrid bist, gehörst du nirgendwo hin! Die Dämonen verabscheuen mich und die einzigen, welche mich respektieren sind die Menschen. Ich habe keinerlei Verbindung zu den Dämonen außer Teile ihrer Fähigkeiten, antwortete er ihr bissig. Glaubst du wirklich, ich hätte mir mein Schicksal ausgesucht? Es ist ein Fluch, doch heul ich deswegen rumm? Nein! Man muss damit auskommen und akzeptieren, was man ist und damit Leben. Punkt! Du magst mich verurteilen, aber ich bin nicht wie SIE! Das weigere ich mich anzunehmen! Ich fühle mich größtenteils als Mensch und deswegen habe ich mir auch geschworen die Dämonen, welche mir über den Weg laufen zu töten! Dann schwieg er. Er hatte alles gesagt, was gesagt werden musste. Sie konnten ihn verurteilen, aber letzendlich waren sie irgendwo auch auf seine Hilfe angewiesen. Ihr könnt es euch überlegen und wenn ihr jetzt keine Antwort wisst, dann gebe ich euch gerne ein paar Tage Zeit. Falls das der Fall sein sollte, würde ich jetzt gerne gehen.

Es herrschte eine ganze Weile Schweigen. Und Schweigen, war bekanntlich zustimmen. Dann drehte sich der junge Jäger um. In 3 Tagen treffe ich euch wieder hier. Gegen Mitternacht. Bis dahin habt ihr Zeit euch zu überlegen, ob wir gemeinsam arbeiten wollen oder nicht. Dann ging er. Erst normalen Schrittes und als er weit genug entfernt war rannte er.

Er wollte nichts wie fort. Nicht aus Angst oder Nervosität. Sondern aus Zorn und auch Schmerz. Das was er gesagt hatte, hatte er aus tiefsten Herzen ehrlich gemeint und es hatte ihm weh getan so, zu Teilen auch, über seinen Vater zu sprechen. Dann verschwand der junge Dämon in der Dunkelheit...

tbc. Kiyoshis Wohnung